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Geschichte und Bau der Oleftalsperre

Ein spannender Vortrag mit Dokumentarfilm von Wilfried Hermanns.

 

Dienstag, 10. Okt., 19.00 Uhr,
Ev. Gemeindezentrum

Am Wehr, Dreiborner Str. 10-12, Gemünd.

 

Als „kühnes Bauwerk“, „Damm der Superlative“ und „modernste Talsperre der Bundesrepublik“ feierten linksrheinische Heimatblätter die grell graue Betonkonstruktion, die während der letzten Jahre in dem abgelegenen Tal des Eifelflüsschens Olef unweit der Ortschaft Hellenthal emporgezogen wurde. Doch nicht nur die Lokalreporter waren begeistert. Aus Japan und Ägypten, Ost- und Westblockländern reisten Ingenieure und Wissenschaftler an, um das imposante Bauwerk zu besichtigen, das sich von der einen Seite wie eine Batterie schräg aufgetürmter Silos, von der anderen wie ein durch Streben gestützter Viadukt aussieht.

 

Was Deutschlands jüngste Talsperre so attraktiv erscheinen ließ, war der Umstand, dass die fast 60 Meter hohe und 287 Meter lange Sperrmauer nach einem Konstruktionsprinzip errichtet worden war, für das es in der Bundesrepublik kein Vorbild gab: dem Prinzip der Pfeilerzellen-Staumauer. Markantes Merkmal dieses vor allem in Italien und der Schweiz verbreiteten Mauertyps ist eine Reihe mächtiger Betonpfeiler, die paarweise zu hohlen Zellen verbunden und an der Was-serseite mit Betonbögen verstärkt sind.
Fast fünf Jahre dauerte der Bau der Talsperre. Als im Dezember 1959 die Staumauer von Malpasset zerbarst und die zu Tal brechenden Wassermassen das französische Riviera Städtchen Frejus mit über 400 Toten verwüstete, waren die Bauarbeiten im Oleftal gerade beendet. Indes, die Anlage konnte nicht voll in Betrieb genommen werden. Den Grund enthüllte – wenige Tage nach der Katastrohe von Frejus – die „BILD-Zeitung“ mit der sensationellen Kunde: „Eifel-Dorf hat Angst: Risse in der Talsperre. Olef-Staudamm eine Fehlkonstruktion? Mehr dazu und weitere Einzelheiten im Vortrag.

 

Eine Veranstaltung des Geschichtsforum Schleiden e.V. in Zusammenarbeit mit der Ev. Trinitatis Kirchengemeinde Schleidener Tal und dem Netzwerk an Urft und Olef.

 

Bild zur Meldung: Foto: Wasserverband Eifel-Rur