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Vortragsabend: „Verdächtige Elemente … sind in Schutzhaft zu nehmen“

23.11.2016

Ein weiteres Highlight der Kooperationsreihe mit dem Geschichtsforum Schleiden fand am gestrigen Abend im Ev. Gemeindehaus Gemünd statt.

 

In einem einstündigen Vortrag stellte F.A. Heinen die teilweise skurrilen Vorgänge anlässlich der Hitler-Besuche 1936 und 1937 auf der NS-Ordensburg Vogelsang dar.  Präzise recherchiert und mit gewandtheit präsentiert wurde deutlich, welcher Aufwand für die Sicherheit und Organisaition öffentlicher Auftritte führender nationalsozialistischer Akteure betrieben wurde.

 

Die Sicherheitskräfte der Partei und des Staates betrieben einen ungeheuren Aufwand, um mögliche Anschläge auf die Vertreter des Regimes zu verhindern. So hieß es etwa in einem der Einsatzbefehle anlässlich der Fahrt Hitlers vom Bahnhof Gemünd zur NS-Ordensburg Vogelsang:

„Auf verdächtige Elemente haben sie zu achten. Personen, die aus der kommunistischen Bewegung bekannt sind und sich in der Nähe der Durchgangsstraßen aufhalten, sind in Schutzhaft zu nehmen und in das Polizei- oder Gerichtsgefängnis in Gemünd einzuliefern.“
Die Region kam in den Ausnahmezustand, als mehrere Sonderzüge Tausende Helfer aller nationalsozialistischer Formationen aus dem gesamten Doppelgau Köln-Aachen nach Gemünd brachten, um ihren „Führer“ zu schützen. Die später verfassten Erfahrungsberichte listen Reihenweise „Pleiten, Pech und Pannen“ auf.


Das Geschichtsforum Schleiden e.V., die Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal und das Netzwerk an Urft und Olef laden auch im neuen Jahr ein. Der nächste Vortrag findet statt am

 

14.2.2017 um 19 Uhr

"Früher war alles besser?"

Eine Zeitreise in die 1950er Jahre

(Referenten: J. Stiel und K. Pütz)

im Ev. Gemeindehaus Gemünd

Dreiborner Str. 10-12

 

 

Der Eintritt ist wieder frei.